Plenum
Das Plenum ist eine der zentralen, zugleich gefürchteten und (zumindest retrospektiv) legendären Strukturen des Bundestreffens schwuler, lesbisch-schwuler und queerer Hochschulreferate und -gruppen. Es wird meist als Abendplenum, garstiges Morgen-Plenum oder im Extremfall als Notfall-Plenum durchgeführt und dient der organisatorischen und inhaltlichen Steuerung des Treffens.
Das jeweilige Orga-Team, das rotierend aus einem anderen Hochschulreferat gestellt wird, nutzt das Plenum, um mit harter Hand die Programmpunkte, Zeitpläne und Regeln in die Teilnehmer*innenhirne zu dremeln. Die anwesenden Teilnehmer*innen haben dabei nur eine Aufgabe: zu überleben und heil wieder rauszukommen.
Typischerweise dauert ein Plenum zwischen einer halben und einer ganzen Stunde und umfasst:
- Programmansagen
- Stimmungsbilder
- Feedbackrunden
- Gegenreden
- GO-Anträge (Geschäftsordnungs-Anträge)
- Gegenreden zur Gegenrede (und manchmal auch noch eine Gegenrede zur Gegenrede zur Gegenrede)
Bei akuten Eklats oder besonders kontroversen Themen kommen gelegentlich auch Moderationstechniken wie die Fishbowl-Diskussion zum Einsatz. Angesagt werden Plena durch Schwingen der historischen Kuhglocke (der Sage nach aus Erz vom Hurkutstein geschmiedet).
Besonders gefürchtet ist das Morgenplenum nach langen Nächten der Schaumwein-Zelebrierung, da es zu massiven Kopfschmerzen, mühsamem Sitzen und gelegentlichen Sekundenschlaf-Anfällen führt.
Veranstaltungsort
Die Plena finden traditionell im Großen Gartensaal des Gartenhauses statt, da nur dieser Raum die nötige Kapazität bietet, um alle Teilnehmer*innen zu fassen. Trotz wiederholter Anregungen ist das Parkett des Saals seit Jahrzehnten weder eingelassen noch versiegelt. Daraus folgt das berüchtigte, tuntenfeindliche Stöckel-Verbot, das verhindern soll, dass High Heels und Plateauschuhe das empfindliche Holz beschädigen. Dieses Verbot sorgt regelmäßig für Unmut unter den tuntischen Teilnehmer*innen, die gezwungen sind, ihre Outfits für die Dauer des Plenums anzupassen oder barfuß zu erscheinen.