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Guglfrauen

Aus Encyclopædia Tuntonia

Guglfrauen (auch: Guglerinnen, Guglmädchen oder Schwestern vom Strammen Baiser) sind eine spätromantische Ordensgemeinschaft tuntischer Wahrheitssucherinnen, die sich der emotionalen Rehabilitation König Ludwig II. von Bayern verschrieben hat. Gegründet vermutlich um 1887 in Reaktion auf den mysteriösen Tod des Monarchen, gelten sie als Erfinderinnen der „archivtuntenischen Hermeneutik“ und als eine der wenigen Gruppen, die den Phallus Destructus je in Händen hielten – oder dies zumindest entschieden behaupten.

Ursprung und historische Verankerung

Die ersten Erwähnungen der Guglfrauen stammen aus einem anonymen Tagebuchfragment, das 1892 im Rückgabeschlitz der Bibliothek von Herrenchiemsee gefunden wurde. Dort heißt es: „Sie kamen mit Tüll, aber auch mit Fragen – drei, durchschimmernd, und zornig über das Schweigen.“

Die Guglfrauen sehen sich als Gegengewicht zu den repressiven Kräften der Wilhelminischen Ära, insbesondere im Hinblick auf die offizielle Lesart des Todes Ludwigs II., die sie als „staatlich gestützte Verdrängung flamboyanter Wahrheit“ bezeichnen. Sie treten stets in Dreierformationen auf, verschleiert mit feinstem Gugltaft, und erscheinen bevorzugt bei Lichtwechseln, Glitzerreflexen oder spontaner Selbstakzeptanz Dritter.

Die Theorie vom „Verwirrten König“

Im Zentrum ihrer Forschung steht der sogenannte **Fall Ludwig**: Die Guglfrauen vertreten die These, Ludwig II. sei keineswegs geisteskrank gewesen, sondern habe – im Gegenteil – durch eine frühe Begegnung mit dem Phallus Destructus eine „Erkenntniserweiterung jenseits preußischer Fassbarkeit“ erfahren. In den eigenen Texten ist oft von einer „Verwirrung durch Spiegelung“ die Rede, die Ludwig zum Ausdruck seiner inneren Opulenz und zum Bruch mit kriegsgeilen Hofsitten geführt habe.

Zahlreiche Schriften des Ordens widmen sich der Frage, ob der Phallus Destructus bewusst eingesetzt wurde, um den König ins gesellschaftliche Aus zu treiben – oder ob seine plötzliche Klarheit über Gender, Dekor und Schaumwein schlicht „zu viel war für Bayern“.

Die Neo-Guglfrauen und der Kampf um die Wahrheit

Seit den 1980er Jahren sind die Guglfrauen durch eine neue Fraktion verstärkt worden: die **Neo-Guglfrauen**. Diese agieren öffentlichkeitswirksam im Graubereich zwischen Esoterik, Drag-Performance und verschwörungstheoretischer Tatortnachstellung. In Reminiszenz an die realweltlichen Guglmänner fordern sie u.a.:

  • Die sofortige Exhumierung Ludwigs II. durch eine Kommission „bekannter Personen des öffentlichen Lebens mit unfehlbarem Charakter“ (u.a. Uschi Glas, Conchita Wurst und eine Person „von der Tagesschau, die vertrauenswürdig aussieht“)
  • Die wissenschaftliche Prüfung des Phallus Destructus auf Resonanzerinnerung
  • Die Entfernung des Begriffs „Kinistern im Schilf“ aus allen offiziellen Behördenberichten

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Gruppe 2006, als sie im Rahmen einer nächtlichen Fummelprozession auf dem Steg von Schloss Berg 18 Minuten lang schweigend auf eine Thermoskanne mit Rosé starrte. Die Aktion wurde später als „Ritual der auratischen Umkehr“ beschrieben.

Auftritt und Rhetorik

Guglfrauen sprechen ausschließlich in Aperçus, vermeiden Konjunktive aus Gründen der energetischen Klarheit, und bezeichnen Kritik an ihren Thesen grundsätzlich als „schaumweingestützte Verdrängung patriarchaler Widersprüche“.

Ihr offizieller Wahlspruch lautet:

„Wir umschleiern das Sichtbare – bis es glänzt.“

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