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Stöckel

Aus Encyclopædia Tuntonia

Stöckel sind das tuntische Prinzip des erhöhten Schuhwerks, meist in Form von High Heels, Plateauschuhen oder anderen Absätzen, die Körperhaltung, Gehweise und Selbstverständnis der tragenden Person verwandeln. Im Kontext von Tunten sind Stöckel jedoch nicht nur ein Accessoire, sondern Teil eines eiligen Triumvirats: Schlager, Stöckel und Schaumwein.

Bedeutung

Der Stöckel verleiht einer Tunte nicht nur Zentimeter, sondern auch Gravitas, Haltung und häufig eine gewisse Unberechenbarkeit. Die Transformation beginnt oft beim Aufsteigen in den Schuh – manche sprechen sogar von einer „vertikalen Erhebung des Ichs“.

Feministische Perspektiven

Die feministische Auseinandersetzung mit High Heels ist zwiegespalten: Während sie von vielen als Symbol sexistisch-patriarchaler Normierung kritisiert werden („Der Stöckel zwingt Frauen in ein Bild, das nicht ihnen gehört.“), wurde er zugleich in der Tuntologie als Mittel der Aneignung und Überhöhung zurückerobert. Tunten nutzen ihn als subversives Werkzeug gegen eben jene Ordnung: Er wird zum Statement, zum Witz, zur Drohung.

Die Kunst des Gehens

Das Gehen auf Stöckeln erfordert Können, Geduld und eine innere Dramaturgie. Der berühmte Tuntenausspruch „Das ist kein Gang, das ist ein Einmarsch“ wird gerne zitiert, wenn besonders eindrucksvolle Stöckelschritte vollführt werden. Viele Tunt*innen trainieren jahrelang, andere verlassen sich auf Sekt, Instinkt und Glück.

Gefahrenquellen

Warnzeichen Nr. T-StF5 gemäß tuntischer Straßenverkehrsordnung (TuStVO): Achtung Tuntenfänger! Dieses Schild warnt vor absatzfeindlichen Bodenstrukturen wie Gitterrosten, Lochblechen oder Rolltreppenspalten. Besonders gefährlich in Kombination mit Schaumweingenuss.

Der größte Feind des Stöckels ist der sogenannte Tuntenfänger – eine heimtückisch in den Boden eingelassene Falle, oft getarnt als Gitterrost, Lüftungsschacht oder Lochblech. Verwandt mit der Rolltreppe, die bereits viele Absätze verschluckte, kann der Tuntenfänger zu Stolpern, Umknicken oder spontanen Tuntentaufen führen.

Auch die berüchtigte takensche Biegung ist gefürchtet: Miss Taken verwendete einst ein Paar Stöckel mit so schmalem Absatz, dass deren Materialspannung in eine prekäre Überdehnung überging. Es heißt, die Biegung war „ein Manifest gegen statische Sicherheit“ – und zugleich der Grund für zwei leicht verletzte Gäste.

Ein besonderes Problem stellen auch nicht eingelassene Parkettböden dar. Hier können sich die Stöckel in loser Maserung oder zu weichem Lack verfangen, was sowohl ästhetisch als auch orthopädisch ungünstig enden kann.

Der Goldene Stöckel

Besondere kulturelle Bedeutung besitzt der Goldene Stöckel – ein verfluchtes tuntisches Artefakt, das über Jahre hinweg als Trophäe für die beste Show-Performance im Waldschlösschen diente. Viele Legenden ranken sich um seinen Verbleib, seine skandalträchtigen Verleihungen, Diebstähle und das angebliche Scheitern seiner Verbrennung. Heute gilt er als wandelndes Symbol für Anerkennung, Neid, Garstigkeit und überhöhte Tuntigkeit.

Triumvirat

Der Stöckel ist einer der drei Säulen des Triumvirats der Eiligen Tuntologie:

Siehe auch