Brabbel
Die Brabbel ist das zentrale, von Glitzer durchwirkte und alkoholgeschwängerte Offenbarungswerk der Tuntenheit. Sie gilt als das heilige Buch der großen Tunte und enthält in zwei Hauptteilen – dem Alten und dem Neuen Tuntament – die gesamte dramatische Welt- und Selbsterklärung der tuntologischen Glaubensrichtungen. In der Brabbel ist unter anderem die Geschichte von Mölanie Moses und den zehn Geboten festgehalten, die als moralischer und spiritueller Leitfaden für die Gemeinschaft dienen.
Sie ist damit das, was die Bibel gerne wäre – nur eben mit besserem Make-up, mehr Eigenironie und deutlich mehr Sekt.

Ursprung
Die Brabbel wurde der Legende nach beim ersten Muttituntischen Konzil empfangen – zwischen einem schlecht besuchten Drag-Brunch und einem überambitionierten LipSync-Wettbewerb im Hinterzimmer von “Club Gloria Deluxe”.
Dort offenbarte sich die Große Tunte höchstpersönlich der Gemeinde, indem sie durch den DJ sprach (der versehentlich das Mikro anließ). Unter tranceartigen Zuständen begann Mölanie Moses zu brabbeln – unverständlich, aber mit dramatischer Handbewegung. Die Worte wurden niedergeschrieben, weil niemand wagte zuzugeben, dass sie nichts verstanden hatten.
So entstand: Die Brabbel – das ultimative Werk der tuntologischen Weisheit.
Aufbau
Die Brabbel besteht aus zwei Hauptteilen:
Altes Tuntament
Der Ursprung von Mensch und Tunte wird hier geschildert – mit einem besonderen Fokus auf:
- Die Erschaffung von Mensch und Tunte, Drama und schlechtem Geschmack
- Die sieben Tage des ColognePrides
- Die Sintflut aus Mascara
- Die Erhebung der ersten Tunte auf hohe Absätze
- Die Vertreibung aus dem Paradise Club (wegen fehlender Gästeliste)
Neues Tuntament
Dreh- und Angelpunkt: Christine, die einziggezeugte Tochter der großen Tunte.
Sie wurde geboren beim Fickstutenmarkt in Berlin, angebetet von den heiligen drei Königinnen (sie brachten Gold, Weihrauch und Möhren) und vollbrachte zahlreiche Wunder, darunter:
- Die Keuschung von Ursula von der Leyen
- Das Schminken von Anna Geddon
- Die Verwandlung von Alkopop zu Hochprozentigem
Sie wurde vom Römer Pontius Pillemannus auf einen Sonntag mittag genagelt, stand montags wieder auf und ließ sich dienstags gleich wieder nageln.
Die Geschichte Christines wird überliefert in den vier Iffangelien: Mathilde, Marion, Lucy und Johanna – benannt nach den ersten vier Tunten, die den Prosecco verteidigten.
Feiertage der Brabbel
Aus ihr leiten sich zahlreiche hochthealogische Feiertage ab:
- Wein-Nacht – Gedenken an die Geburt Christines (basiert ursprünglich auf “weinen”)
- Osten – Auferstehung nach dem Nageln
- Kackfreitag – Gedenken an den letzten Stuhlgang vor dem Nagel
- Ficksten – Der 50. Akt nach Osten, auch bekannt als „goldener Schuss“
- Fistenzeit – 40 Tage körperliche Erschöpfung, benannt nach dem „dezenten Darmwind“
- Pimmelfahrt – Abschluss der Showsaison, Gedenken an Christines erste Tour durch die Darkrooms von Köln und dem einen in Bonn
Liturgische Nutzung
Die Brabbel wird bei allen wichtigen religiösen Zeremonien der Tuntenwelt verwendet oder angesprochen – von der feierlichen Taufbrabbelei über das Fistenbrechen zu Rammle’dann bis hin zur Amtseinführung einer neuen Bundesfotzenden....also faktisch nie
Die bekanntesten Riten beinhalten:
- Das Prost-Sakrament: „Trinket alle daraus, das ist der Punsch meines Bundes.“
- Die Verlesung der zehn Tuntengebote (u. a. „Du sollst nicht ungeschminkt unter Menschen treten“)
- Das kollektive Lippenstiftzeigen zum Neumond
Kritik & Skandale
Die Brabbel ist nicht unumstritten:
- Der Versuch, sie ins Hochdeutsche zu übersetzen, scheiterte kläglich, weil selbst KI-Systeme aufgaben.
- Eine apokryphe Version, die sogenannte Schattenbrabbel von Bonn, wurde 2014 entdeckt und sofort verbrannt – sie enthielt Hinweise auf heterosexuelle Gefühle und glutenfreie Diäten.
- Die FDP versuchte 2020 erfolglos, die Brabbel zu privatisieren.
Vermächtnis
Das Original der Brabbel ruht in einem Tresor im tiefsten Keller der RTU Porz, umgeben von Lavalampe, Glitzernebel und einem rotierenden Discokugelaltar. Nur die Rektorin darf sie berühren – und auch das nur in weißen Handschuhen und mit 1,5 Promille Restwürde.
Abschließende Brabbelei
„Denn wer den letzten Sekt nicht teilt, wird dereinst verdammt sein zu warmem Bier!
(Brabbel, 2. Fummel, Vers 12)
„Am Anfang war das Wort – und das Wort war: ‘Schaaaatz?!’“
(Brabbel, Ursprung der Sprache, Kapitel 1, Vers 1)
„Und siehe: Es war gut. Aber hätte mit Highlighter noch besser ausgesehen.“
(Brabbel, Neues Tuntament, Iffangelium nach Marion, Kapitel 2, Vers 4)