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Urtunte: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Urtunte-Ein_Stöckel-Detmold-1977.jpg|mini|„Urtunte – Ein Stöckel, der die Welt erschütterte“ – Performance des offenen Amateurtheaterkollektivs „Die Garstigen Mimen“, Detmold-West, 23.10.1977]]
Die '''Urtunte''' ist eine zentrale Sagengestalt der tuntischen Frühzeit, deren Taten und Exzesse sich in der mündlichen Überlieferung von Generation zu Generation weitertrugen. Anders als die entrückte [[Große Tunte]], die in vielen Strömungen der [[Tuntologie]] als metaphysisches Prinzip verehrt wird, gilt die Urtunte als erdverbundene, leibhaftige Heldin – zerrissen zwischen anarchischer Lebenslust, politischer Klugheit und archaischer Gewalt. Sie steht als Figur für das Wilde, Ungezähmte, Mythische – und ist gerade deshalb bis heute Projektionsfläche zahlloser tuntischer Narrative.
Die '''Urtunte''' ist eine zentrale Sagengestalt der tuntischen Frühzeit, deren Taten und Exzesse sich in der mündlichen Überlieferung von Generation zu Generation weitertrugen. Anders als die entrückte [[Große Tunte]], die in vielen Strömungen der [[Tuntologie]] als metaphysisches Prinzip verehrt wird, gilt die Urtunte als erdverbundene, leibhaftige Heldin – zerrissen zwischen anarchischer Lebenslust, politischer Klugheit und archaischer Gewalt. Sie steht als Figur für das Wilde, Ungezähmte, Mythische – und ist gerade deshalb bis heute Projektionsfläche zahlloser tuntischer Narrative.


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==Historizität==
==Historizität==
Historisch ist die Existenz der Urtunte nicht belegt – doch das stört in der [[Tuntenmythologie]] niemanden. Im Gegenteil: sie ist wahr, weil sie geglaubt, weitererzählt, verehrt und karikiert wird. Die berühmte Historikerin [[Dr. Verena Breit von Flach]] argumentierte, dass die Urtunte aus der kollektiven Projektion tuntischer Sehnsüchte entstand – nach Macht, nach Sichtbarkeit, nach einem Anfang.
Historisch ist die Existenz der Urtunte nicht belegt – doch das stört in der [[:Kategorie:Tuntenmythologie|Tuntenmythologie]] niemanden. Im Gegenteil: sie ist wahr, weil sie geglaubt, weitererzählt, verehrt und karikiert wird. Die berühmte Historikerin [[Dr. Verena Breit von Flach]] argumentierte, dass die Urtunte aus der kollektiven Projektion tuntischer Sehnsüchte entstand – nach Macht, nach Sichtbarkeit, nach einem Anfang.


==Religiöse Einordnung==
==Religiöse Einordnung==
In der theologischen Debatte des [[Tuntismus]] steht die Urtunte im Spannungsverhältnis zur [[Großen Tunte]]. Während letztere häufig mit Licht, Erleuchtung, universeller Liebe und sublimierter [[Garstigkeit]] assoziiert wird, steht die Urtunte für Finsternis, Trieb, Stolz, Erde, Blut und Stöckelbruch. Sie ist damit keine Gegenspielerin, sondern die andere Seite derselben Paillette.
In der theologischen Debatte des Tuntismus steht die Urtunte im Spannungsverhältnis zur [[Große Tunte|Großen Tunte]]. Während letztere häufig mit Licht, Erleuchtung, universeller Liebe und sublimierter [[Garstigkeit]] assoziiert wird, steht die Urtunte für Finsternis, Trieb, Stolz, Erde, Blut und Stöckelbruch. Sie ist damit keine Gegenspielerin, sondern die andere Seite derselben Paillette.


Einige esoteriktuntische Schulen sehen in der Urtunte das dritte Prinzip neben [[Christine]] (Märtyrerin) und der [[Großen Tunte]] (Göttin) – das Prinzip der Anarchie.
Einige esoteriktuntische Schulen sehen in der Urtunte das dritte Prinzip neben [[Christine]] (Märtyrerin) und der Großen Tunte (Göttin) – das Prinzip der Anarchie.


==Sagen und Mythen==
==Sagen und Mythen==

Aktuelle Version vom 5. Juni 2025, 23:39 Uhr

„Urtunte – Ein Stöckel, der die Welt erschütterte“ – Performance des offenen Amateurtheaterkollektivs „Die Garstigen Mimen“, Detmold-West, 23.10.1977

Die Urtunte ist eine zentrale Sagengestalt der tuntischen Frühzeit, deren Taten und Exzesse sich in der mündlichen Überlieferung von Generation zu Generation weitertrugen. Anders als die entrückte Große Tunte, die in vielen Strömungen der Tuntologie als metaphysisches Prinzip verehrt wird, gilt die Urtunte als erdverbundene, leibhaftige Heldin – zerrissen zwischen anarchischer Lebenslust, politischer Klugheit und archaischer Gewalt. Sie steht als Figur für das Wilde, Ungezähmte, Mythische – und ist gerade deshalb bis heute Projektionsfläche zahlloser tuntischer Narrative.

Viele Überlieferungen sehen in ihr keine direkte Vorläuferin, sondern eher ein Gegenbild zur Großen Tunte, aus einer Zeit, als Stöckel noch aus Knochen geschnitzt und Dutten aus Bärchenpelz geflochten wurden.

Ihre Geschichten ähneln oft eher den Erzählungen um Gilgamesch, Odysseus oder Missy Onähr-Indubio als denen der tuntischen Irrchen: Sie soll einst nackt auf Stilettos durch den Tuntenburger Wald gezogen sein, um Roms Tuntionäre zu verführen – und zu verwirren. Sie kämpfte in den tuntischen Kriegen gegen Varus, führte wilde Tänze bei Sonnenfinsternis auf und trank sieben Stiefel Met, um die Trulla von Trier in einem Furzwettbewerb zu besiegen.

Historizität

Historisch ist die Existenz der Urtunte nicht belegt – doch das stört in der Tuntenmythologie niemanden. Im Gegenteil: sie ist wahr, weil sie geglaubt, weitererzählt, verehrt und karikiert wird. Die berühmte Historikerin Dr. Verena Breit von Flach argumentierte, dass die Urtunte aus der kollektiven Projektion tuntischer Sehnsüchte entstand – nach Macht, nach Sichtbarkeit, nach einem Anfang.

Religiöse Einordnung

In der theologischen Debatte des Tuntismus steht die Urtunte im Spannungsverhältnis zur Großen Tunte. Während letztere häufig mit Licht, Erleuchtung, universeller Liebe und sublimierter Garstigkeit assoziiert wird, steht die Urtunte für Finsternis, Trieb, Stolz, Erde, Blut und Stöckelbruch. Sie ist damit keine Gegenspielerin, sondern die andere Seite derselben Paillette.

Einige esoteriktuntische Schulen sehen in der Urtunte das dritte Prinzip neben Christine (Märtyrerin) und der Großen Tunte (Göttin) – das Prinzip der Anarchie.

Sagen und Mythen

Die Schlangendutte der Urtunte, geflochten aus frühzeitlichem Mikroplastik, soll heute noch unter dem Hurkutstein begraben liegen. Wer sie findet, wird zur Erzmutter.

Ihre letzte bekannte Tat war die Zerschlagung des Patriarchats in Detmold, wo sie mit bloßen Händen eine Statue des Mars zerlegte.

Als sie starb, so heißt es, fiel ihr letzter Schaumweinbecher in die Weser und verwandelte sie für drei Tage in Rosé (trocken).

Rezeption

Während die Große Tunte vor allem in liturgischen Show-Ritualen oder Tuntenhochzeiten referenziert wird, ist die Urtunte im Widerstand, in der Sauftour, in der Pöbelei spürbar. Ihre Figur wird in nächtlichen Fummelaktionen, bei nächtlichem Weinen im Spiegel oder im Moment des ultimativen Auftritts bei absoluter Ahnungslosigkeit aktualisiert.

In der legendären Performance "Die sieben Brüste der Urtunte" von Fatima Hoam wurde erstmals ihre angebliche Intertuntigkeit thematisiert – was jedoch in der Bochumer Linie bis heute umstritten ist.